Wendelstein 01.04.2007 (dpsg) Die Teestube lockt immer wieder mit neuen Specials, aber dieses ist fast  zu schön um wahr zu sein, oder ist da doch was faul?

Da sitze ich eines schönen Sonntags in der frisch renovierten Teestube und durchforste die Karte mit den Specials für die nächsten Wochen. Sofort fällt mir ein Highlight besonders auf: Demnächst Schäufele zum Sensationspreis von 1,50 €. Mir wurde plötzich warm ums Herz und irgendwie konnte ich den Duft von zartem Fleisch mit Kloß und Soß schon beinahe riechen. Ganz konnte ich das ja nicht glauben was ich soeben gelesen hatte und dessalb hab ich nochmal genauer auf die Karte geschaut um auch wirklich sicher zu gehen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Beim zweiten hinsehen fiel mir jedoch das Datum auf, an dem diese köstliche Spezialität serviert werden sollte. Ich wurde urplötzlich misstrauisch. Ausgerechnet der 1.April stand in der Karte, das durfte doch nicht war sein.
 
Von jetzt an fühlte ich mich in der Zwickmühle. Ich wusste, dass man das Schäufele eine Woche vorher beim Uwe vorbestellen musste. Was ist jetz wenn ich eines bestelle, den ganzen Sonntag nichts esse, damit auch genug Platz für die Schweineschaufel in meinem Magen ist und ich mich den ganzen Tag darauf freue, am Ende dann aber feststellen muss, dass das alles nur ein Aprilscherz war. Es blieb mir also nur eines übrig, ich musste zunächst lautstark kundtun, dass mir die seltsame Terminierung des Schäufeleessens durchaus aufgefallen ist. Natürlich verbunden mit dem energischen Hinweis, dass ich Scherze wie „April, April, nix wars mit Schäufele“ nicht lustig finden würde, falls ich an besagtem Tag ausgehungert die Teestube betreten würde. Meine kritische Anmerkung wurde zwar wahrgenommen, aber ob das allderings was nützten sollte, das wusste bis dorthin noch niemand.

Der Tag der Wahrheit lies aber schliesslich nicht mehr lange auf sich warten. Mutig und voller Zuversicht hatte ich, da ich einfach nicht wiederstehen konnte, natürlich ein Schäufele geordert und fand mich pünktlich um 17.30 auf der Terasse des Jugendhauses ein. Die Teestube war an diesem Tag so voll wie selten zuvor, was eigentlich nicht verwunderlich war, denn die Aussicht auf eines der köstlichsten Gerichte der fränischen Kochkunst zu einem derartigen Dumpingpreis, war einfach zu verlockend.

Gespannt saß ich da, und harrte der Dinge die da kommen. Mit einem „Setzt euch jetzt mal hin, es geht gleich los“, wurden wir aufgefordet Platz zu nehmen. Und dann war es soweit. Die ersten Schäufele wurden vom Küchenpersonal zur Auslieferung freigegeben. „Juhu, es geht los“, dachte ich mir und traute meinen Augen nicht als ich sah was da hereingebracht wurde.

„Wie könnt ihr mir das antun?“ Ich hatte mich so gefreut und euch echt vertraut und jetzt das. Eine Kinder Plastikschaufel mit Kloß und Soße. „Ich hasse den 1.April, wer kann nur so grausam sein?“ Ähnlich ging es auch dem Steffen. Gewohnt temperamentvoll ging er jedoch sofort in die Offensive und stellte einen Stoßtrupp in Richung McDonald’s Feucht zusammen, der aufbrechen sollte um zumindest die Fleischversogung sicherzustellen, damit wir nicht in den nächsten Minuten von selbigem fallen. Ein Big Mäc kann zwar nicht wirklich ein original fränkisches Schäufele ersetzten aber was tut man nicht alles, wenn man so verzeifelt ist. Das McDonald’s Sondereinsatzkommando war schon beinahe aufgebrochen, als plötzlich ein Licht am Horizont aufging…

Die Küchenfeen kamen nochmal mit Tellern auf die Terasse und was war da drauf? Ja es war also doch nur ein harmloser Aprilscherz. Der Schäufele Gott hatte ein Einsehen mit uns, und brachte uns das, worauf wir die ganze Zeit schon sehnsüchtig gewartet hatten, eine original fränkische Schweineschaufel, knusprig gebacken und köstlich. Einzig allein der Preis von 1,50 konnte nicht eingehalten werden, denn der war tatsächlich für die Plastikschaufel kalkuliert, die es auch beinahe ohne echtes Schäufele gegeben hätte . Ich bin allerdings sehr erleichtert, dass es nicht soweit gekommen ist.