Sonntag, 14. August 2011. Pünktlich um 9 Uhr fand sich die 18-köpfige Crew am Nürnberger Hauptbahnhof ein, bereit für unsere 14 stündige Reise nach Makkum. Nach 6-maligen Umsteigen strandeten wir in Bowlsward. Dank der Hilfe sämtlicher Busfahrer wurde uns ein mehrstündiger Fußweg in der Dämmerung zu unserem Zielhafen erspart, da sie uns ein Sammeltaxi organisierten. Daraufhin verliesen wir das erste Mal das sichere Festland und wagten uns auf unsere neue Heimat für die nächsten Tage die „Noordster“.Nach der ersten Schrecksekunde über die kleinen Kojen, fanden wir aber sehr viel Gefallen an unserem urigen Bötchen.

Montag, 15. August 2011. Nach kurzer, aber sehr informativer Einweisung stachen wir alle frohen Mutes in See, wo wir schon sehr bald unser „Können“ unter Beweis stellen mussten. Nach Anfangs tölpelhaften Wendemanövern und verzweifelten Anweisungen des Skippers spielte sich die Crew langsam aufeinander ein und spätestens jetzt wurde dem Letzen klar: Hier sind „Teamwork und schnelle Reaktionen“ unumgänglich. Wir umschipperten zahlreiche Sandbänke ohne aufzusetzen und waren danach Profis – wahrhaft hungrige Profis. Nach einer Stärkung ließen wir den Abend gemütlich im Hafenort „Terschelling“ ausklingen.

Dienstag, 16. August 2011. An diesem Morgen war das Wetter durch Regen und starken Wind für uns alle eine Herausforderung, besonders für das Küchenteam, das bei heftigem Seegang mit Töpfen und Pfannen jonglierte. Zum Glück waren alle mit wetterfesten Klamotten ausgestattet oder geschickt und erfinderisch im Basteln eigener Regenkleidung. So wechselhaft wie es am Meer manchmal ist, klarte es später auf und wir konnten einen warmen und sonnigen Nachmittag auf der Insel „Vlieland“ verbringen. Um die Chance nicht ungenutzt zu lassen, stürzten sich einige in die eiskalten Fluten des Wattenmeers. Den Abend genossen wir mit Gitarre und Gesang an Deck.

Mittwoch, 17. August 2011. Der Plan des Tages sah es vor, diesmal bewusst auf einer Sandbank aufzulaufen. Das Warten auf die Ebbe verkürzten wir uns mit dem geplanten Workshop „T-shirts bemalen“, bei diesem konnte jeder ein Motiv seiner Wahl künstlerisch umsetzen. Sobald es der Wasserstand zuließ, erkundeten wir den Grund des Wattenmeers. Die Reststrecke zum Hafen „Den Oever“ legten wir mit dem Motor zurück. Dort angekommen plauderte unser Skipper Theo aus dem Nähkästchen und gab Tipps und Tricks des Segelns preis.

Donnerstag, 18. August 2011. An diesem Tag zwang die launische See einige wenige Matrosen in die Knie. Trotz Ausfällen, die auf die Seekrankheit zurückzuführen waren, kamen wir wieder sicher in unserem Heimathafen an und gingen dort mit der gesamten Besatzung Essen. Der letzten Abend an Bord war wie alle bisherigen schön, doch die Stimmung wurde durch den bevorstehenden Abschied etwas gedrückt.

Freitag, 19. August 2011. Zum Abschluss wurde das Deck geschrubbt und nachdem wir klar Schiff gemacht hatten, verliesen wir mit einem lachendem und einem weinenden Auge die „Noordster“. Abschließend gönnten wir uns noch 2 Tage Sightseeing in Amsterdam. Die Heimreise war dank Platzreservierungen in der Bahn und wenigen Umstiegen ein erholsamer Ausklang unserer Sommeraktion.

Obwohl es altersbedingt für diese Roverstufe die letzte gemeinsame Fahrt war, genossen wir sie dennoch in vollen Zügen.