Gut, zugegeben, der Spruch ist von der slowenischen Tourismuswerbung geklaut. Aber ein Gefühl von Slowenien konnten wir, die Roverstufe der DPSG Wendelstein von unserem diesjährigen Lager vom 31. Juli bis 9. August definitiv mitnehmen. Unter anderem auch, weil es unsere erste selbst organisierte Fahrt war.

Dabei machten wir die Erfahrung, dass zu so einer Planung wirklich viel dazugehört: Man muss sich um einen Zeltplatz kümmern, Verpflegung organisieren und selbstverständlich die zehn Tage, die wir dort waren mit Programm füllen, um nur die größeren Punkte zu nennen.

Schließlich landeten wir in der Nähe der Gemeinde Kobarid, das Essen war so abwechslungsreich, dass es den Rahmen dieses Berichts sprengen würde, und bei der Zeiteinteilung trafen wir, soweit ich das beurteilen kann, genau die richtige Mischung aus Entspannung und Erlebnis.

Zu Beginn der Woche konnten wir am Mittwoch nicht nur die schöne Natur direkt in der Nähe unseres Zeltplatzes bewundern, sondern auch Geschichte aus erster Hand erfahren. Denn auf den Berg, den wir uns für unsere Wanderung ausgesucht hatten, konnte man die Originalruinen von Befestigungen aus dem ersten Weltkrieg betreten. Auf diese Weise lernten wir auch besser unser historische Erbe und die Friedensaufgabe, die wir erfüllen wollen, verstehen.

Natürlich blieben wir aber nicht in der Vergangenheit, sondern besuchten von Donnerstag auf Freitag die Hauptstadt Ljubljana, die, obwohl sie auch schon recht alt, dennoch sehr lebendig war. Neben den vielen schönen Gebäuden und Passagen, die man dort bewundern konnte, war es zudem sehr entspannend, zwischendurch auch wieder etwas Zivilisation genießen zu können, zum Beispiel in Form eines Bettes oder fließend warmen Wassers. Außerdem war die Stadt mit ihrer riesigen Auswahl an Bars und Restaurants nahezu perfekt, um Daniels Geburtstag zu feiern.

Um immer noch eins oben drauf zu setzen, ging es am Samstag zum Canyoning. Zwar dürften wir das schon einmal auf dem Österreichlager 2014 erleben, aber man kann ja immer noch eins draufsetzen. Und zum Glück gehört das Klettern durch Flussläufe auch zu den Sachen, die definitiv niemals langweilig werden.

Als hätte sich das Wetter gedacht, wir hätten noch nicht genug Aktion und wären noch nicht durchnässt genug, fielen am Sonntag Sturm und Hagel über uns her. Zu allem Unglück, wollten wir gerade die Serpentinen zu dem Zeltplatz hochfahren, was die gesamte Situation zu einem ziemlichen Abenteuer machte. Schlussendlich überstanden wir es aber alle wohlbehalten, und noch viel wichtiger, unser Zelt stand auch noch.

Das restliche Lager blieb das Wetter  glücklicherweise so angenehm wie zuvor, und so machten wir am Montag nochmals eine Tagestour, um die nähere Umgebung zu Erkunden, genauer gesagt den Ort Kobarid selbst, die glasklaren (und eiskalten) Kozjak-Wasserfälle, und die Kirche St. Antonius von Padua.

Um das ganze Lager noch internationaler zu machen, hatten wir übrigens das Glück, uns den Zeltplatz mit einer niederländischen Rovergruppe zu teilen. Da bot es sich natürlich an, ein gemeinsames Essen zu veranstalten, um sich besser kennenzulernen, was wir am selben Abends auch taten. Die Kombination aus Pancakes und Bratwürsten (hintereinander selbstverständlich!) war vielleicht unüblich, aber dafür umso leckerer.

Wer jetzt mitgezählt hat, wird bemerken, dass man bei alledem, selbst wenn man hin- und Rückfahrt mit einberechnet, nicht auf zehn Tage kommt. Und das ist auch gut so, denn die restliche Zeit konnten wir einfach entspannen, entweder in der Sonne auf den Zeltplatz oder auf dem Handtuch am Fluss oder wo es halt gerade passte.

Alles in allem hat sich die Zeit, egal ob sie genutzt wurde oder nicht, definitiv gelohnt und wir können auf ein super Lager zurückschauen. Dann auf ins nächste Jahr.