Die Standardkohte besteht aus vier Kohtenbahnen und einer Abdeckplane. Aufgebaut wird die Kohte entweder mit zwei Außenstangen (Länge mindestens 3,30 m), einer Innenstange (wenn kein Feuer gemacht wird) oder das Zelt wird an den (stabilen) ausladenden Ast eines Baumes gehängt. Damit das Rauchloch offen bleibt und das Zelt gut gespannt werden kann, wird ein Holzkreuz benötigt. Notfalls tut es unterwegs auch eine Kette, die klein verpackbar ist.

Zum Verschnüren der Außenstangen und des Holzkreuzes, sowie zum Aufhängen der Kohte wird ein Seil (mindestens 5 m) benötigt. Der untere Rand wird mit Heringen am Boden befestigt. Seilschlaufen für die Aufhängung am Kohtenkreuz (entfällt bei einem fertigen Kreuz) und die Befestigung an den Heringen werden aus Seilresten gefertigt. Besonders praktisch sind Schlaufen, in die ein Holzstück eingearbeitet ist (s.Abb.).

Die Holzstangen (Steckstangen) und das Kohtenkreuz können fertig gekauft, was den Aufbau wegen der Vorfertigung sehr erleichtert, oder als Rohmaterial im Wald besorgt werden (wer schleppt bei einer Wanderung schon Stangen mit sich herum).

Aufbau

Auf einem genügend großen ebenen Platz werden die Kohtenplanen kreisförmig nebeneinder ausgebreitet, die Innenseite liegt nach oben. Die Zeltbahnen werden an der schmalen Seite der Plane beginnend zusammengeschnürt. Die erste Schlaufe wird durch die gegenüberliegende Öse der nächsten Bahn, dann durch die Öse der eigenen Plane geführt.

Die nächste und alle folgenden Schlaufen werden genauso geführt, zusätzlich aber jeweils durch die vorhergehende Schlaufe. Die letzte Schlaufe wird mit einem Halbknoten gesichert.

Wenn alle vier Zeltbahnen miteinander verknüpft sind, wird das Zelt umgedreht und auf der Außenseite die kleinen Schlaufen an den Nähten über die Knebel gespannt, damit die Verbindungen der Planen regen- und winddicht sind. Das Zelt wird nun auf dem vorgesehenen Platz ausgerichtet. Die vier Ecken müssen ein Quadrat ergeben. In die Ecken werden Heringe eingeschlagen und durch je zwei aufeinanderliegende großen Ösen werden Seilschlaufen (selber herstellen) gezogen und zunächst locker an den Heringen verspannt.

In die Mitte des Zeltes wird entweder das fertige oder das rechtwinklig zusammengebundene Holzkreuz befestigt. Hier werden ebenfalls immer zwei aufeinanderliegende Ösen gemeinsam benutzt.

Die Aufstellstangen werden in etwa 3,30 m Höhe zusammengebunden (Parallelbund), gespreizt und so über das ausliegende Zelt gestellt, daß die Schnürung genau über der Kreuzmitte liegt. Das bei der Stangenschnürung übrige, herabhängende Seil wird um die Kreuzmitte geschlungen, das Zelt am Kohtenkreuz hochgezogen und das Seil gespannt und befestigt.

Die Kohte muß faltenfrei stehen. Durch Verschieben der Kohtenstangen und Verändern der Abstände läßt sich ein Ausgleich schaffen.

Wenn das Zelt einwandfrei steht, sollten die Stangen gegen Verrutschen gesichert werden.

Nun werden die restlichen Heringe eingeschlagen. Die Schnürung einer Seite wird als Eingang wieder geöffnet. Dabei sollte auf die Windrichtung geachtet werden, damit der Wind nicht genau in den Eingang bläst. Zweckmäßig ist es, am Eingang einen zweiten Hering einzuschlagen,über den dann die Seilschlaufe für die zu öffnende Zeltbahn gehängt werden kann.

Die Abdeckplane wird so über das Kohtenkreuz gelegt, daß die Ecken auf den Enden des Kreuzes liegen. Dort werden sie festgebunden oder mit langen Schnüren an Heringen befestigt.

Die Länge der Schlaufen zwischen Zeltbahn und Kohtenkreuz bestimmt den Abstand zwischen Zelt und Abdeckplane und damit die Größe der Rauchöffnung.

Nun kann das Zelt eingerichtet und bezogen werden. Eine bessere Raumausnutzung ergibt sich bei der Verwendung eines Randstreifens (Seitenwand), durch den die Kohte höher gestellt wird. Die Stangen müssen dann entsprechend länger sein.

Pflege

Ein Tip noch zur Pflege der Zeltbahnen: Baumwolle ist ein Naturprodukt. Es „arbeitet“ bei Wind und Wetter, es dehnt sich in der Sonne und zieht sich zusammen, wenn es feucht wird. Niemals zu stark spannen und überdehnen. Nicht nur Ösen können dabei ausreißen, sondern die Teile ändern ihre Form und passen später nicht mehr einwandfrei aneinander.

Beim allerersten Gebrauch kann es bei einem ersten starken Regen vorkommen, daß ganz leicht Wasser durchsprüht. Auch die vorhandene Imprägnierung kann dieses nicht ganz verhindern. Baumwolle besitzt eine natürliche Quellfähigkeit und das Zeltgewebe hat die Eigenschaft, daß es mit der Zeit immer dichter wird. Bei nagelneuem Material muß diese Eigenschaft erst noch einsetzen. Leichte Feuchtigkeit ist dabei kein Problem, aber der erste Gewitterschauer kann möglicherweise noch nicht ganz verkraftet werden.

Zelte aus Baumwollstoff oder Mischgewebe niemals feucht lagern! Falls der Abbau einmal im Regen vorgenommen werden muß, sollten die Planen so schnell wie möglich lose zum Trocknen aufgehängt werden. Sonst bilden sich Stockflecken, die nicht – wie manchmal vermutet – nur Schmutz darstellen und durch Reinigung beseitigt werden können, sondern die als Schimmelpilze eine zerstörende Wirkung auf das Gewebe ausüben.

Bei einem richtigen Umgang mit den Zelten können unsere Kohten uralt werden. Ausgebleichte, schon fast hellgraue Exemplare, die man immer wieder antreffen kann, zeugen von langjährigen Einsätzen.

Materialliste

Für den Aufbau einer Kohte werden benötigt:

Anzahl Bezeichnung Anmerkung/Alternative
4 Kohtenblätter (Standard) Wanderkohte, erhöhte Kohte
1 Kohtenabdeckplane  
2 Steckstangen Holzstangen aus dem Wald

(mind. 3,5 m lang)

1 Kohtenkreuz (montagefertig) Kohtenkette, Kombikreuz,

Holzstangen aus dem Wald

8-9 Heringe  
8-9 Seilschlaufen z. Zeltbefestigung am Boden  
8-9 Seilschlaufen zur Zeltaufhängung am Kohtenkreuz entfallen beim fertigen Kreuz oder der Kette
5 m Seil, mindestens 6 mm stark