Hallig Hooge 30.07. – 09.08.10 (dpsg) Begonnen hat alles im Oktober vor einem Jahr, als sich die großen und kleinen Pfadfinderinnen und Pfadfinder zur Planung des regelmäßig stattfindenden Sommerlagers des ganzen Stammes der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) Wendelsteins versammelten. Nach einem produktiven Tag waren drei Fragen geklärt – Wohin? – Wann? – Und das Motto? 

Klar war, es sollte die ersten 10 Tage der Schulsommerferien unter dem Motto „Wicki und die starken Pfadfinder“ in Richtung Norden gehen. Nach einem harten Jahr der Vorbereitung, Planung und Organisation in den verschiedenen Arbeitskreisen ging es am 30. Juli 2010 endlich los.

Sack und Pack wurde in zwei Reisebusse und zwei Sprinter geladen und der nordfriesische Fährhafen Schlüttsiel in 830 Kilometer Entfernung angefahren. Mit einem „Moin Moin“ des Kapitäns ging es auf die Fähre, die über die raue See und bei starkem Wind nach Hooge fuhr. Der Wind hielt bis zum nächsten Morgen an. Beim Zelte aufbauen hingen alle ganz schön in den Seilen, nicht dass die Schlafplätze wegfliegen wie Drachen. Aber nach der ersten Nacht an der stürmischen Nordsee beruhigte sich das Wetter. Perfekt für das geplante Programm.

Am ersten Tag war Landeskunde angesagt, wo die Pfadfindergruppen feststellten, Hooge ist keine Insel sondern eine Hallig. Das Besondere an einer Hallig ist, dass sie im Herbst und Winter überflutet wird, und das auch werden muss, da sie als Wellenbrecher das Festland schützt. Die sicher auf neun aufgeschütteten Erdhügeln gebauten Wohnhäuser, genannt Warften, werden von insgesamt 107 „Hoogern“ bewohnt. Es gibt sogar eine Kirche, eine Schule, einen Kindergarten und auch Einkaufsmöglichkeiten. Als der Stamm Wendelstein ankam, wurde die Einwohnerzahl fast verdoppelt, da sich noch 86 Franken, zwischen 7 und 40 Jahren, auf der rund 5 Kilometer langen Hallig ausbreiteten.

Begleitet von Wikingerkunde und dem Mythos vom Zauber der Runensteine baute und bastelte Groß und Klein an Trinkhörnern, Gummistiefeln und einem riesigen Aussichtsturm und an vielem mehr. Auch die Kombüsencrew bekochte die hungrigen Wikinger mit landestypischer Kost, wie „Labskaus“. Der „Runenbote“ die Lagerzeitung informierte über die Aktionen, und Neuigkeiten am Lager. Darunter auch eine geführte Wattwanderung mit Muschelkunde durfte genauso wenig im Programm fehlen, wie eine Krabbenkutterfahrt mit frisch gefangenen und gleich gekochten Nordseekrabben zum Verzehr. Sogar die Seehundbänke mit Nachwuchs wurden nicht ausgelassen.

Aufs Festland ging es für einen Tag nach Flensburg. Wo die Einen sich beispielsweise mit Schiffsbau, der Geschichte um die See und deren Schiffe befassten, Andere wiederum experimentierten in der Phänomenta, schliffen Edelsteine oder gossen Fossilien.

Bei strahlendem Sonnenschein durfte ein Strandtag mit Wattfußball und Sandburgen nicht fehlen. Perfekt um für die kommenden Tage Kraft zu tanken. Dies war notwendig, da die Alterstufen einen Tag des Lagers selbst in die Hand nahmen. An dem sie beispielsweise Fahrradtouren unternahmen.

Abgerundet wurde das Zeltlager mit einem „Bunten Abend“ bei Lagerfeuer, Gesang und Aufführungen. Am Abreisetag, den 9. August, hieß es schon vor Sonnenaufgang aufstehen und die restlichen Zelte abbauen damit die einzige Fähre um acht Uhr noch erreicht wird. Die Busse brachten alle erschöpft aber glücklich am Montagabend wieder sicher im windstillen Wendelstein an.

Susi Gierl

Gerald Hauke