Castelfranco Emilia (Italien). „Un’ estate italiana – ein italienischer Sommer“. Das Motto des diesjährigen Stammeslagers der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) Wendelstein war überaus passend gewählt für die ereignisreiche Woche, die die jungen Wendelsteiner in Italien erlebten. Die verantwortlichen Gruppenleiter bereiteten ein bemerkenswertes Sommerlager vor, das italienische Lebensfreude bei den 100 Teilnehmern aufkommen ließ und das sicherlich lange bei ihnen unvergessen bleiben wird.
Langfristige Planung
Eigentlich wäre für die Wendelsteiner Pfadfinder in diesem Jahr ein großes Jamboree (Internationales Pfadfindertreffen) in England angesagt gewesen. Wegen der bayerischen Sommerferienreglung konnte dieses Lager jedoch nicht realisiert werden und so kümmerten sich die Verantwortlichen für eine ebenbürtige Alternative. Italien wurde als Ziel auserkoren und zwei Mitglieder des Ortsverbandes mit familiärer Bindung nach Italien knüpften die Kontakte. So kamen die Wendelsteiner auf dem Weingut der Familie Falicello in Monzolino bei Bologna unter.
Lager im Weinfeld
Der Lagerplatz war sicherlich für die Pfadfinder aus der Marktgemeinde einer ihrer ungewöhnlichsten Orte, an denen sie ihre Zelte aufschlugen – nämlich inmitten der Weinfelder Die Logistik wie sanitäre Anlagen, Strom- und Wasserversorgung wurden in Zusammenarbeit mit der Gastgeberfamilie gut gelöst, denn schließlich galt es dort eine Woche gut zu leben. Die selbstgebaute abenteuerliche Duschanlage bildete einen beliebten Treffpunkt für Wasserschlachten und die nötige Erfrischung während der heißen, hochsommerlichen Tage.
Abwechslungsreiches Programm
Mit Begeisterung beteiligten sich die Kinder und Jugendlichen am Programm und so wurde das Lager zu einem wirklichen Gemeinschaftserlebnis.
Die älteren Teilnehmer errichteten am Ankunftstag bei glühender Mittagshitze das schattige Gemeinschaftszelt aus Schwarzzeltplanen. Ihre Schlafzelte baute jede Gruppe selbst auf. Gleich am ersten Abend wurde das Lager offiziell eröffnet. Die gastgebende Winzerfamilie bekam die Motto T-Shirts überreicht, die extra für dieses Lager angefertigt wurden. Auch ein Aufkleber und ein Aufnäher für die Pfadfinderkluft mit einer stilisierten Traube und dem Lagermotto waren für dieses Lager gestaltet worden.
Der nächste Tag stand im Zeichen eines Postenlaufs und Workshops, die pfadfinderische Fähigkeiten und gestalterisches Geschick erforderten, genau wie Gemeinschaftssinn und Fairness.
Während des gesamten Lagers konnten die einzelnen Altersstufen Punkte ergattern, die sie für das Lösen von Aufgaben bekamen. Auch konnten die Gruppen ein Plus an Punkten im Einsatz für die Lagergemeinschaft erhalten. Die Pluspunkte konnte die Gruppe dann für verschiedene Annehmlichkeiten wie einen Verwöhntag, längeres Aufbleiben etc. einlösen.
Ein Tag in der Einkaufsmetropole Bologna war angesagt. Auch dieser Tag war mit einem Spiel verbunden, durch das man erst in der unbekannten Stadt seinen Gruppenleiter suchen musste, um dann zu einer Sightseeingtour aufzubrechen. Die einzelnen Altersstufen gestalteten sich einen Tag selbst, z. B. im Freizeitpark oder Erlebnisbad. Die Jüngsten und Ältesten erlebten ihren Stufentag am Meer.
An einem Abend feierten die jungen Leute gemeinsam Gottesdienst, in denen Gedanken rund um die Symbolik von Weinstock, Weinberg und Traube in ihrer biblischen Dimension betrachtet wurden.
Ein weiteres Highlight war ein Kochduell der Gruppen. Das Küchenteam bildete dabei die kritische Jury. Überhaupt sorgten die Lagerköche mit ihren kulinarischen Genüssen für eine gelungene Abrundung des gesamten Lagers.
Abschluss mit Gastgeberfamilie
Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover, die vier Altersstufen der DPSG, bereiteten am letzten Abend ein buntes Abendprogramm vor. Spaßige Sketche und Spiele waren angesagt. Auch die Winzerfamilie Folicello gab sich die Ehre. Als Geschenk überreichten die Pfadis aus Wendelstein eine Collage mit einigen ausgewählten Fotos des Sommerlagers und eine Pfadfinderkluft.
Am nächsten Tage brachen die Kinder, Jugendlichen und erwachsenen Gruppenleiter das Lager dann ab, um anschließend auf den überfüllten italienischen Autobahnen die beschwerliche Heimreise anzutreten.
Ein wahrhaft italienischer Sommer mit guten Erfahrungen fand für den Großteil der Teilnehmer damit sein Ende. Die älteste Pfadfinderstufe, die Rover, dehnten ihren Aufenthalt noch um einige Tage aus und begaben sich nach Frankreich, um eine Bergtour mit Eseln als Lasttiere zu unternehmen.