Auf große Fahrt begaben sich 67 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Ortsverbandes der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) aus Wendelstein. Im Vorfeld bereiteten die Gruppenleiter des örtlichen Pfadfinderstammes der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus diese Reise in das Mutterland der Pfadfinder, nämlich England vor.

Auf große Fahrt begaben sich 67 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Ortsverbandes der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) aus Wendelstein. Im Vorfeld bereiteten die Gruppenleiter des örtlichen Pfadfinderstammes der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus diese Reise in das Mutterland der Pfadfinder, nämlich England vor.

Einen beachtlichen logistischen Auf­wand planten die Verantwortlichen vorweg, denn die Wendelsteiner Gruppe versorgte sich bei ihrem Aufenthalt selbst und auch die Übernachtung in Zelten für 14 Tage erforderte doch eine erhebliche materielle Ausstattung. Die Programmgestaltung für den Aufent­halt in England wurde während der Leiterrunden in Wendelstein ebenso gewissenhaft vorbereitet. Die Anreise nach England erfolgte mit dem Reisebus und mehreren Klein­bussen durch Holland und Belgien nach Calais/Frankreich. Von dort fuhren die jungen Leute mit der Fähre, den Son­nenaufgang erlebend, nach Dover.

Jamboree mit 7000 Teilnehmern

Internationales Flair erlebten die ‚Wendelsteiner Scouts und Girlguides beim so genannten Jamboree, einem rie­sigen Pfadfinderlager mit etwa 7000 Teilnehmern der verschiedensten Staa­ten. Das große Meeting fand in Kirby Le Soken in der Grafschaft Essex statt. In Abständen von Olympiaden wird dieses Großlager auf die Beine gestellt. Passend dazu war vom Veranstalter in diesem Jahr das Motto „Olympische Spiele“ gewählt worden. Das große Lager war in kleinere Ein­heiten, die so genannten Subcamps, ein­geteilt worden. Die Namen dieser Camps waren der griechischen Götter und Sagenwelt entliehen. Die Wendelsteiner gehörten dem Subcamp Hermes an.

So bekamen die Wendelsteiner Jugendlichen ein buntes Programm während der Woche des Jamboree geboten. Nach der Ankunft am Samstag­nachmittag errichteten die Teilnehmer zunächst ihr jeweiliges Lager. Abends fand dann eine große Auftaktveranstal­tung mit den 7000 Teilnehmern statt.

Surfen und Sumoringen

In den folgenden Tagen bestimmten sportliche und kreative Untemehmungen wie Klettern, Go Kart fahren, Basteln, Windsurfing oder Kanufahren den Tagesablauf. Phantasievolle Wett­kämpfe, bei denen international gemischte Teams gegeneinander antra­ten, bereiteten ebenso viel Spaß. Im spe­ziellen Anzug wurde man beispielsweise zum gewichtigen Sumoringer. Team­work, Geschicklichkeit und Sportlich­keit waren wie bei den wirklichen Olympischen Spielen gefordert.

Auch beim Abendprogramm ließen sich die Veranstalter des Jamboree nicht lumpen. Live-Bands traten auf. Disco, Karaoke und andere Shows sorg­ten für Kurzweil. Die Begegnung und^ das Gespräch mit den Pfadfindern aus den anderen Nationen gehörten selbst verständlich dazu. Ein reger Tausch­handel von Pfadfinderaufnähem und Halstüchern entwickelte sich ebenso zwischen den Teilnehmern.

Umzug nach Brentwood

Die zweite Woche ihres Aufenthaltes in England gestalteten die Wendelstei­ner Pfadfinder nun in eigener Regie. Zunächst zog man mit allen Zelten nach Brentwood um. Der Landkreis Roth pflegt ja eine rege Partnerschaft mit dieser Stadt. Der erste Tag in Brent­wood bot die Gelegenheit, die Stadt selbst zu erkunden. Manch einer glänzte auch mit seinen handwerklichen und pfadfinderischen Fähigkeiten und so entstanden einige Lagerbauten wie Aussichtsplattform und Hollywoodschaukel.

Bummeln in London

An zwei Tagen stand die 7,5 Millionen Metropole London auf dem Programm. Die Stadtrundfahrt wurde unter fach­kundiger Führung mit dem eigenen Bus durchgeführt. Berühmtheiten wurden im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud’s bestaunt.

Eine Themsefahrt von der Tower Bridge bis Westminster war ebenso ein Punkt der Sightseeingtour. In Klein­gruppen erkundeten die Wendelsteiner das House of Parliament oder genossen den Blick über die Dächer Londons von der Kuppel der St. Pauls Kathedrale.

Grenzen waren den Jugendlichen beim Sightseeing oder Shopping sicher­lich durch die horrenden Preise in der englischen Hauptstadt gesetzt. Am letzten Tag vor der Abreise waren Workshops am Lagerplatz angesetzt. Die Gruppenleiter/innen hatten diese bereits in Wendelstein vorbereitet.

Stopp in Canterbury

Das Angebot reichte vom „Wellness-Entspannungs-Massage-Workshop“ über den sportlich anstrengenden „Hard Day“ bis hin zum kulinarischen „Kochen über dem offenen Feuer“ mit selbst gemachtem Lager-Hotdog. Am Abreisetag legt die Reisegruppe noch einen Zwischenstopp in Canterbury ein.

Die Tage in England wurden für die Wendelsteiner Pfadfinder zu einem echten Gemeinschaftserlebnis, das durch das ehrenamtliche Engagement der Gruppenleiter möglich wurde. Selbst am Ankunftstag (nach einer fast 24-stündigen Rückfahrt) waren alle Teilnehmer noch selbstverständlich bereit, am Jugendhaus der Pfarrei Material und Gerätschaften zu säubern, bevor sie von den Eltern abgeholt wurden.

Bericht: Michael Fass