Stammeslager der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) aus Wendelstein auf dem Jugendzeltlagerplatz „Sauloch“ bei Coburg – Achtzig Kinder und Jugendliche erlebten ereignisreiches Asterix-Zeltlager.
Im Jahr ihres 30 jährigen Bestehens erlebten die Mitglieder der Georgspfadfinder aus Wendelstein eine Woche Spannung und Abenteuer pur auf ihrem Sommerlager 2006. Zum Vorbild für die Gestaltung des Lagers wurden die weltbekannten Asterixgeschichten mit dem unbeugsamen gallischen Dorf und seinen Bewohnern. Und auch auf dem Jugendzeltplatz Sauloch hörte das von aufrechten Galliern bewohnte Dorf nicht auf, Widerstand gegen römische Legionäre zu leisten.
Bei ihren Spielen, Aktionen und Wettbewerben schlugen die Kinder und Jugendlichen aus allen Alterstufen des Wendelsteiner Pfadfinderstammes so ein neues Kapitel von Asterix’ Abenteuern auf.
Abenteuerliche Anreise zum Zeltlagerplatz
Bereits die Anreise zum Zeltlagerplatz wird manchem der jungen Teilnehmer lange in Erinnerung bleiben, denn ein Großteil der Wegstrecke zum Lagerplatz musste bereits einen Tag vor dem eigentlichen Beginn des Zeltlagers angetreten werden.
Ohne zu wissen, wo sie ein Dach über dem Kopf für die Nacht finden würden, zogen die Kinder und Jugendlichen gruppenweise, in Altersstufen getrennt, zu Fuß ihrem Ziel „Sauloch“ entgegen. Dabei waren sie auf die Gastfreundlichkeit ihrer Mitmenschen angewiesen. Manche Gruppe übernachtete unter freiem Himmel, andere fanden Unterschlupf in einer Scheune. – Das Abenteuer „Stammeslager 2006“ hatte so seinen ganz eigenen Anfang gefunden.
Erschöpft, doch weitgehend glücklich, trafen alle Beteiligten im Laufe des nächsten Tages am Zeltlagerplatz ein. Einige erwachsene Pfadfinder hatten bereits Küchen- und Aufenthaltszelt errichtet. Und der Lagerplatz nahm dann noch weitere Konturen an, als alle Gruppen ihre vorgesehenen Schlafzelte aufgebaut hatten. Sorgfalt beim Errichten der Zelte war geboten und Teamarbeit jederzeit angefragt, denn schließlich musste man eine Woche lang in den Stoffbehausungen übernachten und immer wieder kündigten sich in den nächsten Tagen heftige Regenschauer im Coburger Land an. Auch die jüngsten Teilnehmer, die Wölflingen, fanden tatkräftige Unterstützung durch die älteren Pfadfinder.
Gottesdienstliche Feier
Noch am Sonntagabend wurden die Erlebnisse der Anreise zum Zeltlagerplatz hin in einer gottesdienstlichen Feier aufgegriffen. Die Kinder und jungen Leute benannten Punkte, die nötig waren, um das Lager gelingen zu lassen. Dabei wurden Teamgeist und das Miteinandergehen auf ein Ziel hin im Licht der biblischen Botschaft gedeutet. Der Blick der Mitfeiernden wurde auch auf die Abenteuer um den schlauen Gallierkrieger Asterix und seinen Freunde gelenkt, denn Gemeinschaft, Fairness, Zusammenhalt, das gemeinsame Erreichen von Zielen klingen in diesen Erzählungen immer wieder an. Die Teilnehmer formulierten die Fürbitten selbst und brachten besonders ihre Hoffnung auf ein gutes Miteinander während des Zeltlagers zum Ausdruck.
Abwechslungsreiches Stammeslager
Ein buntes Programm war von den Verantwortlichen für die nächsten Tage vorbereitet worden, so standen z. B. Workshops auf dem Programm. Die Kinder konnten sich selbst einen größeren Hinkelstein für den Hausgebrauch hauen. Wer es eine Nummer kleiner wollte, hatte auch die Möglichkeit den Hinkelstein für die Halskette anzufertigen. Ein überdimensionaler Hinkelstein stand dabei Modell. Nur zwei Gruppenleiter mit Obelixkräften vermochten diesen Stein den Berg hinauf zum Lagerplatz zu wuchten. Eine weitere Gruppe baute ein „Dorftor“. Ganz nebenbei wurden dabei die verschiedensten Knotentechniken eingeübt.
Jeder Teilnehmer gab sich auch einen gallischen Namen, der auf einem Button sichtbar am Lager getragen wurde. Der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt: Regenwillnix, Schneidefix, Rührnix, … um nur einige zu nennen.
Auch ein Pressearbeitskreis präsentierte die neusten Nachrichten aus dem gallischen Dorf und von seinen römischen Besatzern. Akutelle Lagernews, Dorfklatsch und –tratsch kamen nicht zu kurz. Kontaktanzeigen und Anzeigen vervollständigten das Angebot. Eine Sonderausgabe der Lagerzeitung am ersten Lagertag fand reißenden Absatz. Die Schautafeln waren mit Aktuellem immer gut bestückt und entwickelten sich auch zu einem beliebten Treffpunkt für alle Lagerteilnehmer.
Der Dorfhäuptling Majestix mit seinen beiden Schildträgern trat ebenso in Erscheinung. Er ging nochmals auf die Anreise ein, überprüfte die Richtigkeit der Aufgaben, die unterwegs zu lösen waren. Ebenso ließ er sich auch einige ausgewählte Gegenstände aushändigen, die den Beweis erbrachten, dass jede Gruppe auch tatsächlich zu Fuß zum Lager unterwegs war.
Gallier feiern gerne und so fehlte an keinem Abend das Treffen am Lagerfeuer in der Mitte des ‚Dorfplatzes’.
Bei einem Nachtspiel gingen die Gruppen ohne Taschenlampe oder sonstige Lichtquellen zu im Wald versteckten Posten. Die jüngeren Teilnehmer unternahmen an einem anderen Abend eine Nachtwanderung, bei der es zu einem Hinterhalt durch die Römer kam. Turbulent war an einem Vormittag die Schlacht zwischen Galliern und Römern (in Person der Gruppenleiter). Doch dank ihrem Zaubertrank behielten auch diesmal die Gallier die Oberhand.
Ein Schwimmbadbesuch und ein Wettstreit der gallischen Stämme untereinander vervollständigten das tolle Programm.
Insgesamt gaben sich die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter viel Mühe bei der Gestaltung des Stammeslager 2006. Und am letzten Abend waren die Wendelsteiner Gallier zu ihrem traditionellen Festbankett vereint, um einen neuen Sieg zu feiern – stilecht im Saulauch bei einem ganzen gebratenen Schwein am Stück.